Technik
Vor Beginn der Untersuchung wird das Nuklid Technecium an ein geeignetes Medikament gebunden (markiert) und in eine Vene, vorzugsweise in der Armbeuge, injiziert. Das Medikament sorgt dafür, dass das Nuklid exakt in den Stoffwechsel des zu untersuchenden Organs eingeschleust wird und sich dort kurzzeitig anreichert.
Ein klassisches Beispiel hierfür sind Diphosphonate (wie z.B. HDP oder MDP), welche sich bevorzugt im Skelettsystem anreichern. Daher wird bei einer Knochen- und Skelettszintigraphie das Technetium mit HDP versehen. Dieser Vorgang wird auch als "Markierung" bezeichnet.
Nach der Injektion des markierten Radionuklids muss abgewartet werden, bis eine optimale Anreicherung im zu untersuchenden Organ erreicht ist. Die Wartezeit richtet sich hierbei nach dem Stoffwechsel des zu untersuchendem Organs und kann zwischen einigen Minuten und zwei Stunden betragen.
Nach Anreicherung des Nuklids erfolgt die Auswertung der Strahlung mit einer Gamma-Kamera. Diese ist in der Lage, die im Organ angereicherten Gamma-Strahlungen zu messen und zu verarbeiten.
Die Gammakamera verfügt über einen Detektor (auch Messkopf genannt), der knapp über die Körperoberfläche gehalten wird, um den Untersuchungsbereich rotiert oder ihn von oben nach unten abtastet. Vereinfacht beschrieben erzeugt die Gamma-Strahlung des Technetiums Lichtblitze (griechisch: SZINTI), die mittels des Messkopfes der Gamma-Kamera in elektrische Impulse umgewandelt und aufgezeichnet (griechisch: GRAMM) werden. Die so gewonnen Messdaten werden an einen leistungsstarken Computer übergeben, der daraus zwei- oder dreidimensionale Verteilungsbilder berechnet und darstellt. Diese Darstellungsform nennt man daher auch SZINTIGRAMM.
Statische Szintigraphie:
Bei einer statischen Szintigraphie wird eine zweidimensionale Darstellung der Radionuklidverteilung erstellt. Diese Technik wird dann angewandt, wenn sich die Radionuklidverteilung innerhalb der Aufnahmezeit (bis zu maximal 30 Min.) nicht oder nur geringfügig verändert, wie bei praktisch allen nuklear-medizinischen Untersuchungen mit Ausnahme der Herz- und Hirnszintigraphie. Bei einigen Fragestellungen werden andere Untersuchungstechniken wie die dynamische Szintigraphie gefordert. Hierbei wird die Aktivitätsverteilung des Radionuklides im Körper kontinuierlich erfasst, z.B. um die Durchblutung einer bestimmten Region bei Verdacht auf Entzündungen oder Tumoren zu messen.
SPECT-Szintigraphie:
Bei SPECT-Untersuchungen werden zusätzlich Querschnittsbilder bzw. Aufnahmerekonstruktionen in allen drei Raumebenen des Patienten in der zu untersuchenden Region erstellt, z.B. des Gehirns oder des Herzens. Wie in der Computer- oder Kernspintomographie werden zur Bilderzeugung auch hier von einem leistungsstarken Rechner zahlreiche Querschnittsbilder erzeugt, die die Verteilung des Radiopharmakons räumlich darstellen.